Halle (Saale) & Landsberg-Wiedersdorf: Synagoge, Kiez Döner, Haltestelle “Magdeburger Straße” und Landsberg-Wiedersdorf
An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versuchte ein schwer bewaffneter Antisemit u.a mit Schüssen gegen die Eingangstür, dem Zünden von Sprengsätzen und Werfen von Molotov-Cocktails vergeblich, auf das Gelände der Synagoge in Halle zu gelangen und möglichst viele dort betenden Juden*Jüdinnen zu töten. Wenige Augenblicke nach der ersten Detonation tötete er die gerade vorbeilaufende Jana Lange. Zudem zielte er mit seiner Waffe auf weitere Passant*innen und versuchte, auf einen Autofahrer zu schießen, den er für einen Juden hielt.
Dann wählte er aus rassistischen Motiven einen nahegelegenen Dönerimbiss in der Ludwig-Wucherer-Straße als nächstes Anschlagsziel und erschoss darin Kevin Schwarze. Mehrere weitere Gäste, Mitarbeiter des Imbiss und eine vorbeilaufende Passantin überlebten die Angriffe, die der Täter mit einer Nagelbombe, Sprengsätzen und Schusswaffen beging. Auf der Straße schoss der Täter auf mehrere Menschen. Mehrfach versagten seine Waffen. Schließlich kam es zu einem Schusswechsel mit Polizist*innen. İsmet Tekin, Mitarbeiter des “Kiez Döner”, geriet in den Kugelhagel, weil er seinem Bruder Rıfat zu Hilfe eilen wollte.
Obwohl der Täter sich selbst versehentlich einen Reifen zerschossen hatte und von einem Polizisten mit einem Schuss am Hals getroffen wurde, konnte er mit seinem Mietwagen flüchten. Dabei wechselte er auf der Magdeburger Straße unvermittelt auf die Gegenfahrbahn und fuhr mit dem Auto ungebremst den Schwarzen Geflüchteten Aftax I. an.
In Landsberg-Wiedersdorf (Saalekreis) versuchte der Attentäter zunächst an einem Privatgrundstück, sich ein neues Fluchtfahrzeug zu erpressen und forderte von einem 51-Jährigen mit vorgehaltener Waffe dessen Autoschlüssel. Als dieser verneinte, verletzte er erst den 51-Jährigen und dann seine ihm zu Hilfe eilende Lebensgefährtin auf ihrem Grundstück mit Schüssen schwer. In einer nahegelegenen Autowerkstatt bedrohte er schließlich drei Männer mit seiner Pistole und konnte mit einem erpressten Taxi weiterflüchten. Erst nachdem er einen Unfall mit einem LKW verursacht hatte, konnte der Täter schließlich festgenommen werden.